BMW, Torqeedo und die Werft Nautor’s Swan entwickeln die "ClubSwan 36", ein elektrifiziertes Segelboot . Torqeedo liefert das elektrische Antriebsystem "Cruise 10.0". Zum Einsatz kommt außerdem die neueste Generation der i-Lithium-Batterien von BMW.
Propeller-Antrieb
"Elektrischer Antrieb ist auch auf dem Wasser die Zukunft", ist Enrico Chieffi, Vice President von Nautor’s Swan, überzeugt. Im Mai dieses Jahres soll eine neue aus Carbon gefertigte Elektrosegelrennyacht "ClubSwan 36" der finnischen Werft Premiere feiern. Läuft alles wie geplant, wird das foilende, das heißt mit Tragflügeln ausgestattete Schiff im Juni beim Giraglia Rolex Cup in St. Tropez und im Juli bei der Copa del Rey in Palma de Mallorca zu sehen sein. Im Oktober soll ebenfalls auf Mallorca eine Flotte von fünf Booten die erste Regatta bestreiten.
Das Boot wird mit dem elektrischen Antriebssystem "Cruise 10.0" des 2005 gegründeten Starnberger Elektromotoren-Herstellers und Batterieanbieters Torqeedo ausgestattet. Cruise 10.0 ist ein Pod-Antrieb beziehungsweise Motor mit Propeller, das für die "Club Swan 36" weiterentwickelt wurde.
Batterietechnik aus dem Automotive-Bereich
Dabei kann der Unterwasser-Propeller beim Segeln als Hydrogenerator genutzt werden, um autark neue Energie aufzuladen. Bei Regatten lässt sich der Propeller einfahren, so dass er nicht störend wirkt. Kontrolliert wird das System über einen Onboard-Computer, der mit GPS ausgerüstet ist und Ladezustand und Reichweite überwacht.
Das Antriebssystem setzt darüber hinaus auf die neueste Generation der i-Lithium-Batterien von BMW. Das heißt, dass in der ClubSwan 36 eine von Torqeedo wassertauglich gemachte Automobil-Batterie verbaut wird, die regulär in BMW-i-Modellen zum Einsatz kommt. Laut BMW verfügt die Batterie der Rennyacht vom Typ "Power 48-5000" über "eine 70 Prozent höhere Energiedichte und eine 50 Prozent längere Lebensdauer verfügt als eine herkömmliche Lithium-Batterie im maritimen Einsatz". Die Energiedichte konnte demnach "dank der Zellmodul-Technologie von BMW verbessert werden".
Die Yacht soll auch mit Dieselmotor angeboten werden.
Bereits im Juli 2017 hatte BMW verkündet, seine Batterien an Torqeedo zu liefern, so dass das Starnberger Unternehmen Torqeedo diese mit seinen Bootsmotoren kombinieren kann. Damals betraf es die Akkus, die im Stromer BMW i3 verbaut wurden.
Das schnellste in Serie gefertigte Elektroboot der Welt ist vermutlich nach wie vor die im Juni des vergangenen Jahres vorgestellte SAY29E Runabout Carbon, deren Antriebssystem Kreisel Electric lieferte. Gebaut wurde dieses E-Rennboot vom Bootsbauer Say in Zusammenarbeit mit der Werft Portier. (khof)