Der japanische Autohersteller hat die weiterentwickelte Version seines Brennstoffzellen-Lkw vorgestellt. Der „Beta“-Truck, der Teil eines großangelegten Pilotversuchs ist, fährt bis zu 482 Kilometer mit einer Tankfüllung.
Brennstoffzellen-Lkw bereits seit April 2017 im Test
Damit fährt das neue Modell gut 161 Kilometer weiter als sein Vorgänger. Gleich geblieben sind die mehr als 670 PS und das maximale Drehmoment von fast 1.800 Newtonmeter. Möglich machen das zwei Brennstoffzellen-Stacks sowie eine - relativ kleine - 12 kWh Batterie. Als Emission entsteht lediglich Wasserdampf. Auch am Komfort und der Alltagstauglichkeit haben die Entwickler gefeilt: eine zusätzliche Schlafkabine sowie eine neuartige Kraftstoff-Unterbringung wurden eingebaut. Dadurch konnte die Fahrerkabine vergrößert werden, ohne den Radstand zu verlängern.
Bereits seit April 2017 testet Toyota bereits einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenantrieb speziell für schwere Lkw, der einen nahezu lautlosen und schadstofffreien Güterverkehr ermöglichen soll. Mehr als 16.000 Testkilometer wurden seitdem in und um die kalifornischen Häfen von Long Beach und Los Angeles zurückgelegt mit positivem Fazit. „Der erste Lkw hat die grundsätzliche Machbarkeit erwiesen“, erklärt Toyotas Chefingenieur Andrew Lund. Die weiterentwickelte Beta-Version des Lkw soll in diesem Herbst in eine neue Erprobungsphase starten.
Durch Wasserstoff entsteht die elektrische Energie für den Antrieb © Toyota
Toyota plant neues Brennstoffzellen-Kraftwerk
Das Potenzial ist groß: Allein in den Häfen von Long Beach und Los Angeles sind mehr als 16.000 Lkw im Einsatz, bis 2030 soll sich die Zahl laut Branchenkennern verdoppeln. Beim Einsatz von konventionellen Verbrennungsmotoren beeinträchtigt die wachsende Logistikflotte die Lebensqualität der Anrainer durch Schadstoff- und Geräuschemissionen. Brennstoffzellen-Lkw sollen diesem Problem entgegenwirken.
Toyota hatte Anfang des Jahres das weltweit erste Brennstoffzellen-Kraftwerk zur Stromerzeugung im Megawatt-Bereich angekündigt: Die „Tri-Gen“ genannte Anlage im Hafen von Long Beach soll nicht nur Elektrizität, sondern auch Wasser und Wasserstoff aus Bio-Abfällen produzieren. An den Wasserstoff-Tankstellen der Anlage soll dann auch der Brennstoffzellen-Lkw betankt werden. (aho)
Quelle: Toyota