Wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?

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Der „ökologische Rucksack“ von Elektroautos

75 – 85 Prozent der Emissionen eines Autos mit Verbrennungsmotor entstehen im Betrieb. Bei Elektroautos sind es heute circa 60 Prozent, bis 2030 wird sich dies voraussichtlich auf 40 Prozent reduzieren. Das bedeutet, dass, ist das Elektroauto erst einmal hergestellt, jeder gefahrene elektrische Kilometer das Klima entlastet im Vergleich zur Alternative. 

Zieht man jetzt zur Gesamtbilanz die Herstellung der Fahrzeuge hinzu, so wird diese nach Emissionen bezogen auf das Kilogramm Auto bewertet. Insbesondere für die Batterien, die einen großen Anteil am Elektrofahrzeuggewicht haben, wird ein hoher Energieaufwand in der Herstellung aufgebracht. Insofern schlägt auch hier wieder der Energiemix zu Buche, mit dem produziert wird.  

Das ifeu Institut hat für die Herstellung, Wartung und Entsorgung eines Elektrofahrzeugs der Kompaktklasse 10,7 Tonnen CO2- Emissionen errechnet. Für ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor werden 7,2 Tonnen emittiert. [2] Der „ökologische Rucksack“, den das Elektroauto mitbringt ist im Vergleich also circa 50 Prozent größer. Dafür sind die Emissionen im Betrieb gegenüber dem Verbrenner halbiert. [3] 

Amortisierung des Elektroautos nach zwei Jahren

In einfacher Näherung zeigt ein Szenario über zehn Jahre fast 30 Prozent reduzierte Emissionen durch das Elektroauto verglichen mit einem Dieselfahrzeug (siehe Bild 2). Dabei wird eine jährliche Fahrleistung von 17.000 Kilometer im Jahr angenommen, was dem aktuellen bundesdeutschen Durchschnitt entspricht. Der höhere energetische Aufwand für Herstellung, Wartung und Entsorgung eines Elektroautos amortisiert sich in diesem Szenario bereits nach zwei Jahren. Für ein größeres Elektroauto mit entsprechend höherem Stromverbrauch dauert es drei Jahre länger (siehe Bild 3). 

 

Bild 2: Diagramm Vergleich Diesel versus ElektroautoBild 3: Diagramm Vergleich Diesel versus ElektroautoBild 2: Vergleich Diesel versus Elektroauto                                                                      Bild 3: Vergleich Diesel versus Elektroauto

Fazit

Die in der Herstellung von Elektroautos anfallenden Emissionen sind zu einem Großteil der Batteriefertigung zuzuschreiben. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich mit dem technischen Fortschritt der „ökologische Rucksack“ eines Elektrofahrzeugs dem eines herkömmlichen Autos angleicht, wenn er nicht sogar künftig kleiner wird. Mit einer Reduktion der Emissionen für Produktion, Transport und Entsorgung von proportional 33 Prozent gegenüber heutigen Werten zieht das Elektroauto in der ‚well-to-tank‘-Gleichung mit dem Verbrenner gleich. Wenn sich in der Zukunft die Zweitverwendung von ausgemusterten Autobatterien etabliert, verlängert sich der Lebenszyklus bis zur Entsorgung und damit die ‚cradle-to-grave‘-Gesamtbilanz.

 

Dies ist ein Auszug aus einem Beitrag von Claudia Brasse, der in der aktuellen Ausgabe des eMobilJournals erschienen ist.

 

[2] Klimabilanz für das Handelsblatt vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), Handelsblatt vom 01.09.2017.

[3] Berechnung mit 474 g/kWh als Durchschnittswert für die kommenden zehn Jahre im deutschen Strommix, ermittelt durch Extrapolation, Datenbasis Statista April 2017/Umweltbundesamt.

 
 

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