Der ADAC hat in deutschen Landeshauptstädten Fahrradverleihsysteme verschiedener Anbieter gestestet. Die Recherche ergibt günstige Preise, aber Unterschiede bei Tarifen und Rückgabe.
Große Unterschiede bei Langzeit-Leihe
Die Preise von Fahrradverleihsystemen sind günstig und zumindest im Kurzzeitbereich bei den meisten Anbietern gleich: In der Regel kostet eine halbe Stunde einen Euro. Große Unterschiede zwischen den Anbietern gibt es allerdings bei der Gebühr für eine 24-Stunden-Nutzung. Auch die Rückgabe des Rades kann teuer werden, wenn man sich nicht an die jeweiligen Bedingungen hält.
Der Preis für eine 24-Stunden-Nutzung beträgt bei Call a Bike in allen untersuchten Städten 15 Euro, bei nextbike 9 Euro. Einzige Ausnahme: Berlin, wo auch nextbike 15 Euro verlangt. Bei StadtRAD in Hamburg und MVG Rad in München werden 12 Euro fällig. Das sind zugleich die einzigen Anbieter, die pro Minute abrechnen. Sie kostet bei beiden 8 Cent, also 2,40 Euro für eine halbe Stunde, bei StadtRAD allerdings erst ab der 31. Minute. Die hier fällige Einrichtungsgebühr von 5 Euro kann mit den Fahrtkosten verrechnet werden.
Bei Call a Bike ist eine jährliche Nutzungsgebühr von 3 Euro fällig. Der eine Euro, den man bei nextbike zunächst zahlen muss, wird bei der Nutzung als Startguthaben angerechnet. Daneben gibt es Ermäßigungen, zum Beispiel für Studenten und Senioren, sowie Monats- und Jahrespauschalen. Als Einziger verlangt oBike, ein Fahrradverleihsystem ohne feste Stationen, eine Kaution in Höhe von 79 Euro. Die in den meisten Fällen kostenlose Registrierung erfolgt über Apps oder Internet.
Die Radrückgabe - von Strafzahlung bis Gutschrift ist alles dabei
Die Rückgabe ist unterschiedlich geregelt. Wer ein Call-a-Bike-Leihfahrrad abseits der Stationen abstellt, zahlt 5 Euro Strafe. In Dresden und München allerdings gilt das nur für das Abstellen außerhalb der Innenstadt. Bei nextbike beträgt die Gebühr für eine Rückgabe außerhalb eines Umkreises von 20 Metern um eine Station gar 20 Euro. Demgegenüber wird der Nutzer zum Beispiel von MVG Rad in München oder Lidl-Bike in Berlin bei der Rückgabe an einer Station oder in einer bestimmten Zone mit einer Gutschrift belohnt.
Lediglich in Erfurt und Schwerin fehlen Fahrradverleihsysteme, ansonsten sind vor allem die großen Anbieter Call a Bike und nextbike in allen Landeshauptstädten vertreten. Teilweise gibt es darüber hinaus lokale Unternehmen.
Auch E-Bikes sind bei den Fahrradverleihsystemen erhältlich, haben aber ihren Preis. E-Call a Bike in Stuttgart zum Beispiel kostet 12 Cent pro Minute, das entspricht 7,20 Euro pro Stunde. Der Tagespreis beträgt 22,50 Euro.
Quelle: ADAC