3.3. Eigenschaften und Funktionen
3.1 Erscheinungsbild
Die grundlegende Gestaltungsidee von Solmove ist ein dezentes und elegantes Anlagenbild. Entsprechend werden technische Komponenten unterirdisch, in Gebäuden oder in Gehäusen installiert, sofern sie nicht der Außenkommunikation dienen. Für Verkehrsteilnehmer werden somit lediglich die solare Oberfläche selbst und gegebenenfalls ein Informationsdisplay wahrgenommen.
Für die Ausstattung von Projektfläche mit einer solaren Straßenoberfläche besteht eine Herausforderung in der Freihaltung der existierenden Schachtdeckel, die eine Verlegung einer durchgängig geschlossenen Solaroberfläche verhindern. Die Schachtdeckel können jedoch durch Aussparungen einzelner Module und gestalterische Übergänge – beispielsweise Auffüllung mit Solmove-Glasfliesen ohne Solarzellen oder Kleinpflaster – problemlos in die Solarfläche integriert werden.
Bild 3: Ein an der Unterseite angebrachtes Gitternetz verbindet die einzelnen Module. (Quelle: Solmove)
3.2 Energieertrag und Wirtschaftlichkeit
Der zu erwartende Energieertrag der Solarstraße kann nicht vorhergesagt, aber anhand umfangreicher Erfahrungswerte aus der Planung und dem Betrieb konventioneller PV-Anlagen zunächst geschätzt werden. Auf Basis der bisher erfolgten Laboruntersuchungen der speziell gestalteten Solmove-Deckgläser wird vorläufig ein jährlicher Energieertrag in Höhe von rund 100 kWh/m2 angenommen.
Der von der Solarstraße regenerativ erzeugte Strom kann beispielsweise in das öffentliche Stromnetz eingespeist und entsprechend den Regelungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) dem Anlagenbetreiber vergütet werden. Alternativ kann der erzeugte Solarstrom auch direkt vor Ort genutzt werden und somit zur Einsparung von Strombezugskosten führen. Je nach Bezugskonditionen liegen die dadurch erzielbaren Einsparungen in einer Größenordnung von schätzungsweise 0,14 – 0,18 Euro/kWh.
3.3 Nutzung und Wartung
Die solare Straßenoberfläche wird die bisherige Nutzung der Verkehrsfläche uneingeschränkt ermöglichen. Dies gilt sowohl für die Höhe als auch die Anzahl der Einzelbelastungen (Achsübergänge) entsprechend der Belastungsklasse der aktuellen Verkehrsfläche.
Im Winter kann im Falle der Realisierung der Heizfunktion der Aufwand für die bisherige Schnee- und Eisbeseitigung entfallen. Das Abstreuen der Fläche mit Granulat wäre nicht erforderlich und nicht zu empfehlen, um den Lichteintrag in die Solarzellen nicht unnötig zu behindern.
Die Deckgläser der Solarstraße werden durch ein spezielles Härtungsverfahren bestmöglich gegenüber mechanischen Einwirkungen geschützt. Vereinzelte Beschädigungen der Deckgläser durch die gewöhnliche Nutzung der Verkehrsfläche können dennoch nicht ausgeschlossen werden und werden von Solmove erwartet. Daher wird Solmove die Solarstraße regelmäßig warten und bei Bedarf instand setzen. Hierfür entwickelt das Unternehmen eine Möglichkeit, die Deckgläser oder möglichst kleinteilige Einheiten der Solarstraße im Falle einer Beschädigung ersetzen zu können, und dabei die Gesamtfunktion der Anlage oder den Verkehrsfluss nur minimal zu beeinträchtigen.
Umfang, Dauer und Kosten der Wartungs- und Instandsetzungsleistungen über die gesetzliche Gewährleistung hinaus werden mit dem Auftraggeber im Rahmen der Vorbereitungsphase gemeinsam abgestimmt.