Dethleffs hat auf dem Caravan Salon den e.home coco vorgestellt: Der Wohnanhänger verfügt über einen eigenen Elektroantrieb und soll eine größere Reichweite möglich machen, wenn ein Elektroauto als Zugfahrzeug eingesetzt wird.
Der Elektroantrieb entlastet das E-Auto
Ausgestattet mit Hochleistungsbatterien von Akasol, zwei Naben-Elektromotoren und einer intelligenten Steuerungselektronik hat der Allgäuer Freizeitfahrzeughersteller aus dem passiven Anhänger ein aktives Wohnauto entwickelt: Das Zugentlastungsmodul des e.home coco steuert die beiden elektrischen Antriebsmotoren der Achse so, dass sich die Anhängelast am Kupplungskopf des Zugfahrzeugs auf einen definierten Wert – von beispielsweise 100 Kilogramm – reduziert.
Damit sollen selbst kleinere Zugfahrzeuge schwere (Wohn-)Anhänger, deren Gesamtmasse weit über der zulässigen Anhängelast des PKWs liegt, ziehen. Der Vorteil: Wird ein Elektroauto als Zugfahrzeug eingesetzt, wirkt sich die Entlastung des e-Caravans positiv auf dessen Reichweite aus. Beim Bergabfahren werden die Batterien mittels Rekuperation wieder aufgeladen.
e.home coco als mobiler Stromspeicher
Als Sicherheitskomponente wertet eine zentrale Steuereinheit kontinuierlich in Sekundenbruchteilen alle Fahrdynamikdaten aus und steuert entsprechend die Antriebseinheiten radindividuell an. Bei Kurvenfahrten können so unterschiedliche Geschwindigkeiten des kurveninneren und des kurvenäußeren Rades umgesetzt werden.
Wie auch bei der 2017 vorgestellten Reisemobilstudie e.home sollen beim e.home coco alle Aufbaufunktionen mit Strom betrieben werden. Dethleffs will mit der an Bord befindlichen 80 kWh-Batteriekapazität in Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eine „maximale Autarkie“ sicherstellen. Die Akkus des E-Caravans sollen zudem als mobiler Stromspeicher zum Einsatz kommen.
2019 kommt der Alpen-Praxistest
Vorerst ist der Wohnanhänger mit Elektroantrieb aber nur eine Studie. Eine Testfahrt mit der Kombination E-Auto und e.home coco soll im ersten Halbjahr 2019 stattfinden: Auf dem Weg vom Allgäu zum Gardasee soll sich die Idee im Praxistest bewähren.
„Aufgrund der zu überwindenden Höhendifferenz ist die Strecke nach heutigem Stand mit einem normalen Gespann aus Wohnwagen und Elektro-PKW nicht auf einen Streich zu schaffen, da die Bergfahrt einen zu hohen Stromverbrauch verursacht“, führt Dethleffs Geschäftsführer Alexander Leopold aus. Er ist sich sicher: „Diese Studie wird das Caravaning der Zukunft revolutionieren und ein Meilenstein für das Thema Nachhaltigkeit und Alltagsnutzen eines Wohnwagens sein." (aho)
Quelle: Dethleffs