E-Bikes können Autos beim Pendeln ersetzen

Elektrofahrräder haben ein erhebliches Potenzial, das Auto bei Fahrten zum Arbeitsplatz zu ersetzen. Das zeigt ein großangelegter Praxistest aus Berlin: Acht Wochen lang haben die Teilnehmer E-Bikes im Alltagsverkehr gestestet.

Das E-Bike als Ganzjahres-Verkehrsmittel

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung belegen: Das Pedelec ersetzte bei fast 60 Prozent der Wege ein Auto. Im Entfernungsbereich bis circa 15 Kilometer war das Pedelec attraktiver als das Auto. Das entspricht einer Fahrzeit von knapp einer Stunde. Überraschend: Das Pedelec wurde als Ganzjahres-Verkehrsmittel erkannt, nur Eis und Schnee konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von einer Pedelec-Fahrt abhalten. Viele E-Bike-Pendelnde berichteten, dass sich die Fahrzeiten im Vergleich zum Pkw, ÖPNV und unmotorisierten Rad deutlich zuverlässiger planen ließen.

E Bike Pendeln Studie 2

324 Teilnehmer, 150.000 Kilometer

Das Projekt "EBikePendeln" wurde im Südwesten Berlins und den angrenzenden Umlandkommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf durchgeführt. Beschäftigte von 33 Unternehmen, Einrichtungen und Behörden erhielten dort für jeweils acht Wochen ein Pedelec, das sie im Alltagsverkehr testen konnten. Während der 15-monatigen Projektdauer haben 324 Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt rund 150.000 Kilometer und durchschnittlich 25.500 Kilometer pro Woche mit den Pedelecs zurückgelegt. Ein Praxisleitfaden fasst die Ergebnisse des Projektes zusammen und informiert, wie die Vorteile von E-Bikes genutzt werden können.

Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Das Potenzial von Elektrofahrrädern ist groß. Für viele können Elektroräder im Berufsverkehr eine Alternative zum Auto bieten. So kann die Luft- und Lärmbelastung verringert werden. Das ist ein vielversprechender Ansatz für effektiven Umwelt- und Klimaschutz.“

"Selbst wenn sich nur fünf Prozent der mit dem Pkw zurückgelegten Wege auf das Pedelec verlagern lassen, führt dies zu signifikanten Entlastungen bei verkehrsbedingten Auswirkungen wie Staus, Luft- und Lärmbelastungen sowie beim Flächenverbrauch", betonen auch die Autoren in der Test-Zusammenfassung.

E Bike Pendeln Studie

 

Das E-Bike wird stark genutzt - doch auch die Rahmenbedingungen müssen passen

Die anfangs noch hohe Pkw-Nutzung – ein Drittel der Testpersonen hatte den Pkw täglich oder an mindestens vier Tagen der Woche genutzt – sank im Verlauf deutlich : Der Anteil der Teilnehmenden mit täglicher Pkw-Nutzung sank auf elf Prozent, der Anteil der Gruppe mit einer Nutzung an mindestens vier Tagen in der Woche machte nur noch 17 Prozent aus.

Bei der Frage, welche Rahmenbedingungen für die Nutzung von E-Bikes wichtig seien, waren den Teilnehmern gute Radwege sehr wichtig. Etwa die Hälfte der Teilnehmer wünschte sich außerdem diebstahlsichere Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen und anderen Verkehrsknotenpunkten. Für rund zwei Drittel der Teilnehmer sind bessere Mitnahmemöglichkeiten von Rädern im ÖPNV wichtig. 

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Das Forschungsprojekt "EBikePendeln – Fahrspaß mit Rückenwind" hatte der Berliner Senat im Rahmen des "Internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin- Brandenburg" initiiert und finanziert. Mit ihm sollte die Pedelecnutzung im städtischen Alltagsverkehr erprobt, erforscht und gefördert werden. Im Rahmen dieses Projekts übernahm das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) die Projektbearbeitung und das Institut für Transportation Design (ITD) die wissenschaftliche Begleitforschung.

 

Quelle & Bildnachweis: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) Berlin

 

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