Ein Unternehmensbündnis aus Daimler, deren Tochter Mercedes-Benz Energy, Getec Energie und The Mobility House hat einen weiteren Batteriespeicher in Betrieb genommen. Insgesamt 1.920 Batteriemodule werden in der Anlage zu einem „lebenden Ersatzteillager“ für die dritte Elektro-smart Generation gebündelt.
Batteriemodule sichern das Stromnetze
Der Großspeicher basiert auf elektroautomobilen Batteriesystemen und wurde auf dem Grundstück des vor kurzem stillgelegten Kohlekraftwerks am Standorts Elverlingsen in Nordrhein-Westfalen erbaut. Daimler bringt zusammen mit seinen Partnern damit bereits den dritten Großspeicher dieser Art ans Netz: Zusammen mit dem 2016 eröffneten Batteriespeicher in Elverlingsen (12,8 Megawattstunden) und dem Ersatzteilspeicher in Hannover (17,4 Megawattstunden) werden damit in Kürze bereits 40 Megawattstunden Energie am Netz sein.
Vor ihrem potenziellen Einsatz in den smart-Elektroautos sichern die Batteriemodule das deutsche Stromnetz: Mit einer installierten Leistung von 8,96 Megawatt und einer Energiekapazität von 9,8 Megawattstunden erbringt der neue Batteriespeicher unter anderem die Primärregelleistung für das Stromnetz. Die sogenannte Primärregelleistung stellt Strom dann bereit, wenn eine Abweichung innerhalb des Stromnetzes von der Normalfrequenz 50 Hertz registriert wird.
Daimler bringt zusammen mit seinen Partnern den dritten Großspeicher aus automobilen Batteriesystemen ans Netz. © Daimler AG
Li-Io-Batteriemodule für 600 Elektroautos
Dieses Strom-Back-Up muss innerhalb von 30 Sekunden vollständig erbracht werden und mindestens 15 Minuten zur Verfügung stehen. Produziert das System überschüssigen Strom, der nicht im Stromnetz gespeichert werden kann, wird die Energie in die Batteriemodule eingespeist. „Das Speichersystem in Elverlingsen reagiert erheblich schneller; innerhalb von Millisekunden“, betonen die Partner. Ein weiterer Vorteil: Die Batterien können je nach Bedarf eine positive (entladen) und negative (aufladen) Regelleistung erbringen.
„Die bevorrateten Lithium-Ionen-Batteriemodule reichen dabei für mindestens 600 Fahrzeuge“, so Daimler. Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, muss eine Batterie während der Dauer der Bevorratung regelmäßige und schonende be- und entladen werden. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann.
„Die effiziente Doppelnutzung der Batteriesysteme verbessert die Umweltbilanz sowie Lebenszykluskosten der Elektromobilität“, beschreibt das Joint Venture ihr Win-Win-Projekt. (aho)