Seit 18 Monaten werden in Grenoble (Frankreich) öffentlicher Nahverkehr und emissionsfreie Elektromobilität kombiniert.
Für den E-Carsharing-Service „Cité Lib by Ha:mo“, den Toyota mit Partnern ins Leben gerufen hat, hätten sich bereits mehr als 1.000 Nutzer registriert, berichtet der Automobilhersteller in einer Pressemitteilung.
70 Toyota i-ROAD und COMS mit ÖPNV verknüpft
Der Dienst verknüpft das bestehende Netz öffentlicher Verkehrsmittel mit ultra-kompakten E-Fahrzeugen wie dem dreirädrigen Toyota i-ROAD und dem Toyota COMS. Die 70 Stromer sind in der ganzen Stadt verteilt und können je nach Bedarf für Kurz-Trips genutzt werden.
Insgesamt 27 Ladestationen hat Sodretel, ein Tochterunternehmen des französischen Energiekonzerns EDF, installiert. Die E-Fahrzeuge und Ladestationen sind nahtlos in das IT-System des öffentlichen Nahverkehrs von Grenoble eingebunden. Eine Reservierung ist online und per Smartphone-App möglich.
Größte Nachfrage im Berufsverkehr
Zur Halbzeit des auf drei Jahre angelegten Projekts ziehen der japanische Automobilhersteller und seine Partner, zu der auch die Stadt Grenoble und die Metropolregion Grenoble-Alpes gehören, eine positive Zwischenbilanz. „Im Vergleich zu anderen Carsharing-Services in den ersten Monaten sind die Ergebnisse von Cité Lib by Ha:mo überaus ermutigend“, freut sich Martin Lesage, Direktor von Cité Lib.
Die größte Nachfrage besteht demnach im morgendlichen und nachmittäglichen Berufsverkehr, aber auch in der Mittagspause greifen viele Nutzer auf die Elektrofahrzeuge zurück. Sie fahren durchschnittlich fünf Kilometer, sodass die Reichweite von 35 bis 50 km je nach Fahrzeug gut ausreicht. 75 Prozent aller Kunden nutzen die Stromer für eine einfache Fahrt, die durchschnittliche Mietzeit beträgt 45 Minuten. Die beiden beliebtesten Lade- und Abholstationen befinden sich am Bahnhof.
"Multimodale Integration hat großes Potenzial"
„Die Halbzeitbilanz dieses einzigartigen Experiments bestätigt das große Potenzial und die Vorzüge einer multimodalen Integration. Cité Lib by Ha:mo ist eine innovative und nachhaltige Antwort auf neue Mobilitätsbedürfnisse und spiegelt dabei die Bedeutung bestehender öffentlicher Verkehrsmittel wider“, sagt Christophe Ferrari, Präsident der Metropolregion Grenoble-Alpes.
Nachdem im ersten Projektjahr vor allem der Aufbau der Infrastruktur und der Ausbau der Fahrzeugflotte im Vordergrund standen, wollen die Partner im laufenden Jahr die Zahl der Nutzer weiter erhöhen und zusätzliche Daten sammeln. So wird derzeit geprüft, ob auch jüngere Fahrer ab 16 Jahren den vierrädrigen Toyota COMS nutzen könnten. Im dritten Jahr steht Feintuning an, um das Geschäftsmodell weiter zu verbessern.
Quelle: Toyota