Im All kreisen nur wenige Kilogramm schwere Nano-Satelliten um die Erde. Im Zentrum dieser Mini-Computer stehen solar betriebene Batterien. Informatiker an der Universität des Saarlandes haben jetzt ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe man ihren Einsatz besser planen kann.

Sie können vorhersagen, wie viel die mitfliegende Batterie tatsächlich während des Einsatzes im Weltraum leisten kann. Die Effektivität sei dadurch fünfmal höher. Davon könnten auch Elektroautos auf der Erde profitieren, berichten die Forscher.

„Nach unserer Kenntnis gab es so etwas im Orbit bisher nicht“, sagt Holger Hermanns, Informatik-Professor an der Universität des Saarlandes. 

Batteriemodell zeigt, wie viel Energie momentan zur Verfügung steht

Bisher hatten Raumfahrt-Logistiker eher mit einer zu großen, zu schweren Batterie geplant und damit in Kauf genommen, kostbaren Platz für Ausrüstung und weitere Experimente zu verschwenden. „Sie haben dabei unter anderem nicht den Recovery Effect beachtet, den jeder auch vom Handy kennt. Wenn dieses aufgrund eines leeren Akkus ausgeht, braucht man oft nur wenige Minuten zu warten. Dann kann man es wieder einschalten und zumindest kurz verwenden“, erklärt Hermanns. 

Durch das neue Batteriemodell lasse sich präzise verfolgen, wie viel Energie momentan zur Verfügung steht und welcher Anteil davon in chemisch gebundener Form zwar vorhanden, aber nicht direkt nutzbar ist. Dadurch können die Informatiker für jede Zeitspanne die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass die Batterie entladen sein wird. 

Erkenntnisse auf die Elektromobilität anwendbar

Die Erkenntnisse der Saarbrücker Informatiker lassen sich auch auf der Erde anwenden. „Batterien sind überall im Alltag vorhanden. Und ein gutes Batteriemodell kann in vielen Situationen helfen“, sagt Holger Hermanns und nennt als Beispiel den Energiebedarf von Elektroautos betrachten. 

„Bisher war nur die Antwort auf die Frage möglich: Schaffen Sie es mit Ihrem Elektroauto unter idealen Bedingungen mit der vorhandenen Ladung bis zum Frankfurter Flughafen? Jetzt könnten wir beantworten, ob die Klimaanlage so betrieben werden kann, dass die Chance größer als 99 Prozent bleibt, dass Sie es mit dieser Ladung zu Ihrem Flieger schaffen“, erklärt Hermanns. 
 

09.03.2017 | Quelle: Universität des Saarlandes | emobilserver.de 

 

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