Verbände beklagen "Chaos an Ladesäulen"

Verschiedene Verbände rufen die Politik in einem Forderungskatalog dazu auf, bei der Verbesserung der Elektrotankstellen tätig zu werden. Denn mancher potenzielle Käufer werde durch bestehende Mängel abgeschreckt.

Transparenz gefordert

 „Der Bundeswirtschaftsminister ist gefordert, das Chaos an den Ladesäulen zu beenden und für faire Preise und Transparenz zu sorgen“, ruft der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) die Politik zum Handeln auf. Gemeinsam mit dem Bundesverband CarSharing, dem Bundesverband Solare Mobilität und der Interessengemeinschaft Elektromobilität Berlin-Brandenburg hat der VZBV ein Forderungspapier auf den Weg gebracht, in dem die aus Sicht der Akteure nötigen Maßnahmen aufgelistet sind, um der Elektromobilität hierzulande Auftrieb zu geben.

Denn aktuell werde, so die Interessengemeinschaft weiter, „die Bundesregierung ihr Ziel, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, verfehlen.“ Mängel der bisher verfügbaren Ladeinfrastruktur seien dafür mitverantwortlich.

„Dschungel an verschiedenen Zugangsmitteln“

Die Verbände nennen zahlreiche Punkte über die reine Verfügbarkeit der Ladesäulen hinaus, die verbessert werden sollten. So müssten sich Kunden in der Regel bei den einzelnen Ladesäulenbetreibern authentifizieren, beispielsweise per App oder RFID-Karte. Bei einer längeren Fahrt werde so schnell eine größere Anzahl an Authorisierungs-Hilfsmitteln nötig. Klaus Müller spricht in diesem Zusammenhang von einem „Dschungel an verschiedenen Zugangsmitteln. Ein Zugangsmedium für alle Ladesäulen – das wäre ein wirklicher Gewinn.“  

Auch die Möglichkeit des „spontanen Ladens“ an den Tanksäulen, ohne Abo, wird in dem Positionspapier angesprochen. Das ist seit Dezember 2017 für seit diesem Zeitpunkt installierte Ladesäulen verpflichtend. Ältere Säulen müssen diese Möglichkeit jedoch nicht bieten.

Weitere Wünsche, die der Verband in dem Forderungskatalog äußert, betreffen die Transparenz der Preise beziehungsweise einheitliche Preismodelle, die auf der tatsächlich abgegebenen Strommenge basieren. Zusätzliche Preisbestandteile sollten vernünftig ausgewiesen werden. Darüber hinaus müssten die Säulen sichtbarer werden und defekte zügig repariert werden.

Ebenfalls einen Tarifdschungel hatten schon im Juli 2018 der Ökostromanbieter Lichtblick und das Marktforschungsinstitut Statista beklagt. (khof)

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband

 

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