Mobilität der Zukunft: China auf der Überholspur

China wird zum globalen Innovationstreiber in der Automobilindustrie und lässt andere Nationen immer weiter hinter sich: Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Roland Berger.

China in allen Aspekten klar führend

Wenn es um den zukünftigen Markt für Mobilitätsdienstleistungen geht, wird der Abstand zwischen China und den restlichen Industrienationen immer größer. In dem 4ten Automotive Disruption Radar von Roland Berger lässt das Reich der Mitte seine 13 Konkurrenten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Niederlande, Russland, Schweden, Singapur, Südkorea, USA) hinter sich und führt das Innovationsranking klar an. Platz zwei geht an Singapur, dahinter teilen sich Südkorea und die Niederlande den dritten Platz. Deutschland landet auf Platz fünf – gemeinsam mit Schweden, Großbritannien und Frankreich.

26 Industrieindikatoren untersuchte Roland Berger in den genannten Ländern für seinen Report und stellt der Volksrepublik in allen Aspekten ein hochdynamisches Wachstumspotenzial aus. Alleine 50 Prozent aller verkauften Elektroautos in der ersten Jahreshälfte 2018 gingen an chinesische Kunden. Gleichzeitig hat das Land seine Ladeinfrastruktur in den vergangenen zwölf Monaten massiv ausgebaut und neue Teststrecken für autonomes Fahren eingerichtet.

Von der Werkbank zum Labor

"Kein anderes Land ist so fortschrittlich und offen für neue Technologien und Mobilitätsdienste. Die meisten traditionellen Auto-Nationen stagnieren dagegen oder bewegen sich nur langsam", betont Wolfgang Bernhart, Partner bei Roland Berger. "China ist nicht nur der weltweit größte Absatzmarkt für Autos und ein wichtiger Produktionsstandort. Es hat sich längst von der Werkbank zum Labor der Industrie entwickelt."

Die Führungsrolle Chinas zeigt sich nach Ansicht der Analysten im 4ten Automotive Disruption Radar unter anderem beim Ausbau der Infrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge. Die Volksrepublik hat seine Kapazitäten trotz des riesigen Straßennetzes in den vergangenen zwölf Monaten Jahr verdoppelt – von 2,5 auf 5,7 Ladestationen pro 100 Kilometer (Zum Vergleich: Deutschland 4,5 / Frankreich 2,3 / USA 0,3 Stationen pro 100 Kilometer). Auch in der chinesischen Gesellschaft hat Elektromobilität – auch forciert durch strenge politische Rahmenbedingungen - einen entsprechenden Stellenwert eingenommen: 65 Prozent der befragen Chinesen können sich vorstellen, als nächstes ein Auto mit Elektroantrieb zu kaufen. Im Vergleich dazu kommt ein E-Auto nur für 30 Prozent der Europäer in Frage.

Politik treibt die Entwicklung massiv voran

Roland Berger bescheinigt China außerdem „grundsätzliche Offenheit für selbstfahrende Autos“. Erst vor kurzem haben Daimler und BMW die Erlaubnis für den Testbetrieb von autonomen Fahrzeugen auf den Straßen von Peking und Shanghai erhalten. Parallel treibt die chinesische Regierung Initiativen zur Vernetzung von Fahrzeugen sowohl mit anderen Fahrzeugen als auch mit mobilen Endgeräten und elektronischen Straßenschildern voran. Damit, so das Fazit, wolle Peking den amerikanischen IT-Anbietern die Technologieführerschaft streitig machen. Auch die chinesische Industrie – Autobauer wie Technologiekonzerne – haben ihre Aktivitäten in den vergangenen Monaten intensiviert und Kooperationsabkommen geschlossen oder vertieft.

Kein globaler Markenführer in Sicht

Trotz des fleißigen Wettrüstens der Technologiegiganten sowie der sehen die Roland Berger-Experten noch kein Unternehmen auf Platz 1: "Obwohl die Aufmerksamkeit für Themen wie autonomes Fahren, Konnektivität und Elektromobilität in der weltweiten Öffentlichkeit sehr groß ist, gibt es immer noch keine internationalen Markenführer“, fasst Wolfgang Bernhart zusammen.

Klar angeführt wird das aktuelle internationale Ranking von Uber (USA), das allerdings auch „nur“ 46 Prozent der Befragten kennen, gefolgt von blablacar (Frankreich) mit 20 Prozent und Daimlers car2go mit 9 Prozent. „Das Rennen um die Position des innovativsten Mobilitätsdienstleisters ist also noch offen“, so Bernhart. (aho)

 

Quelle: Roland Berger

 

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