80 Fachbesucher aus Politik und Wirtschaft folgten am 06.03.2017 der Einladung des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) zum "Workshop Elektromobilität" in Neumünster. 

Der Workshop war der Startschuss für die "Initiative E-Mobilität", mit welcher die VSHEW-Mitgliedsunternehmen die E-Mobilität im Lande fördern und damit die Energiewende voranbringen wollen.

"Unser Ziel ist es, möglichst viel umweltfreundlich erzeugten Strom für eine Klima schonende Fortbewegung zu nutzen", sagt Helge Spehr, VSHEW-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Stadtwerke Rendsburg. "Noch zahlen die Schleswig-Holsteiner jährlich Hunderte Millionen Euro für ungenutzten Windstrom, der zu einem guten Teil für Elektromobilität verwendet werden könnte." 

Zu wenige Ladesäulen und zu hohe gesetzliche Abgaben

Bei der Veranstaltung identifizierten die Experten zwei Hauptprobleme: Zu wenige Ladesäulen und zu hohe gesetzliche Abgaben. Derzeit gibt es in Schleswig-Holstein rund 100 Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Zwei Drittel davon werden von VSHEW-Mitgliedsunternehmen betrieben. Um die Versorgung zu verbessern, sollen in den kommenden zwei Jahren mehr als 80 neue Ladesäulen installiert werden.

"Bisher haben wir ein Henne-Ei-Problem: Die Schleswig-Holsteiner kaufen kaum Elektrofahrzeuge, weil die Infrastruktur fehlt. Und potenzielle Betreiber von Ladesäulen investieren nicht, weil die Nachfrage fehlt", sagt Spehr. Das Problem wollen die Stadt- und Gemeindewerke mit den neuen Ladesäulen angehen. 

VSHEW will weitere Anreize zum Erwerb von Elektrofahrzeugen

Um die Akzeptanz für Elektrofahrzeuge zu erhöhen und wirtschaftliche Preise für Mobilitätsstrom erzielen zu können, müssten außerdem die gesetzlichen Abgaben für Ladesäulen-Strom von aktuell rund 75 Prozent des Strompreises gesenkt werden, betont der Verband. "Auf der einen Seite fördert der Staat den Kauf von Elektrofahrzeugen durch Steuervergünstigungen und Kaufprämien - um dann beim Tanken wieder voll zuzuschlagen. Das ist doch absurd", kritisiert Spehr. 

Außerdem fordert der VSHEW die Landesregierung auf, weitere Anreize zum Erwerb von Elektrofahrzeugen zu schaffen. Diese können beispielsweise auch aus kostenlosen Parkplätzen oder aus Vorrangspuren für E-Autos bestehen. 

Zudem seien die Pläne zur Förderung der Elektromobilität aktuell noch viel Stückwerk. Der VSHEW empfiehlt der Landesregierung daher, in Kooperation mit den Stadtwerken ein Gesamtkonzept zu entwickeln und dieses in einer Modellregion versuchsweise umzusetzen. 

08.03.2017 | Quelle: VSHEW | emobilserver.de

 

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