TU Berlin

Der Umstieg auf Elektrobusse ist gerade in großstädtischen Busnetzen nicht trivial. Aus den verschiedenen Fahrzeugtypen und Ladetechnologien ergeben sich komplexe Anforderungen an die Elektrifizierung der Busse, die Infrastruktur und an die Betriebsplanung. Die TU Berlin arbeitet daher schon seit 2012 in verschiedenen Projekten sehr eng mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und anderen Partnern zusammen. Bereits Ende 2025 sollen voraussichtlich circa 580 E-Busse bei der BVG elektrisch und lokal emissionsfrei fahren. Das ist rund ein Drittel der größten Busflotte Deutschlands. Und bis zum Jahr 2030 soll die gesamte Busflotte der BVG elektrifiziert sein.

Die Umstellung bis 2030 ist eine komplexe Aufgabe, die über die Beschaffung von Fahrzeugen und Implementierung hinausgeht. Es handelt sich um eine Umstellung auf ein System Elektrobus, das strategisch optimiert und an die städtischen Gegebenheiten Berlins angepasst soll.

Die Berliner Verkehrsbetriebe, das Fachgebiet Methoden der Produktentwicklung und Mechatronik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dietmar Göhlich der TU Berlin und das Reiner Lemoine Institut (RLI) werden gemeinsamen im Forschungsvorhaben „E-Bus 2030+“ Konzepte und Strategien für das System E-Bus entwickeln. Mit der Szenariotechnik – einer Methode aus der wissenschaftlichen Zukunftsforschung – werden unter anderem mögliche Entwicklungspfade und deren Abhängigkeiten und Einflüsse analysiert. Die TU Berlin und das RLI werden diese Szenarien mit detaillierten Simulationen untersuchen. Dabei werden die Abhängigkeiten von Technologie, Linienbetrieb und Betriebshof mit dem Einsatz erneuerbarer Energie betrachtet und optimiert.

Dieses Vorhaben will damit einen wichtigen Beitrag zur vollständigen Dekarbonisierung des Berliner Busverkehrs leisten. Neben den Erkenntnissen speziell für Berlin könnten die Ergebnisse auch für andere Verkehrsbetriebe sowie für Wirtschaft und Politik von Nutzen sein.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt zwischen 2022 und 2025 mit insgesamt 1,38 Millionen Euro. 590.000 Euro fließen in die Forschungen an das Fachgebiet Methoden der Produktentwicklung und Mechatronik.

Quelle: TU Berlin