Der Automobilzulieferer und Technologiekonzern ZF hat auf der Hannover Messe den ZF Innovation Forklift präsentiert. Der hochautomatisierte, elektrifizierte und voll vernetzte Gabelstapler soll für mehr Effizienz und Sicherheit im Betriebsablauf sorgen.
Gabelstapler mit KI-Software
"Mit dem ZF Innovation Forklift bringen wir einer Material-Handling*-Anwendung erstmals das Sehen, Denken und Handeln bei", erklärt das Unternehmen aus Friedrichshafen. Das Resultat ist ein voll vernetzter Elektro-Gabelstapler mit hochautomatisierten Fahrfunktionen, der seine Umgebung über Kamera- und Radarsysteme wahrnimmt. Die damit erzeugten Daten werden auf Basis einer Künstlichen-Intelligenz-Software ausgewertet. Sogenannte "Intelligente Aktuatorik" wie die elektrische Hinterachslenkung und der elektrische Einzelradantrieb setzen die Handlungsanweisungen der Steuerung um.
Der Elektro-Gabelstapler erledigt Arbeitsaufträge hochautomatisiert, indem er den Lagerort eigenständig ansteuert, die Ware abholt und zum Besteller transportiert. Die emissionsfreie Fortbewegung leistet ein Elektroantrieb mit einer Hublast von bis zu 3,5 Tonnen. Die Batterieladung hält nach Konzern-Angaben mindestens eine Schicht lang. "Anwender müssen daher weniger Wechselbatterien bereitstellen und können auf diese Weise deutlich Kosten sparen", so ZF.
Vernetzung für mehr Sicherheit
Eine intelligente Objekt- und Fußgängererkennung soll die Sicherheit im Betriebsablauf erhöhen: Die Sensoren des ZF Innovation Forklift erfassen Personen oder stehende Hindernisse wie Gitterboxen oder Paletten. Die Dateninterpretation auf dem KI-Zentralsteuergerät führt dann zu einem entsprechenden Befehl wie "Stopp" oder "Umfahren des Hindernisses" an das Fahrzeug. Dabei helfen Deep-Learning-Algorithmen, die große Anzahl derartiger möglicher Szenarien zu erkennen und entsprechend zu handeln. Auch kann der Gabelstapler selbständig Aufträge priorisieren und so über die optimale Reihenfolge und Route entscheiden. Ein wesentlicher Faktor hierfür ist die Vernetzung des ZF Innovation Forklift.
Er kann in einen digitalisierten Fertigungsverbund agieren und dort sowohl mit dem Warenwirtschaftssystem als auch mit der Infrastruktur und weiteren Fahrzeugen kommunizieren. Das cloudbasierte, dynamische Flottenmanagement erlaubt es, die Daten der einzelnen Gabelstapler effizient zu verwalten und auszuwerten. Das System berücksichtigt beispielsweise bei allen Fahrten den aktuellen Ladezustand der Batterie und plant den Aufladezeitpunkt, an dem der Stapler selbständig die Ladestation ansteuert. (aho)
*Fördertechnik