Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) hat eine Ertragsanalyse für die solare Stromversorgung von Nutzfahrzeugen mit real gemessenen Einstrahlungsdaten durchgeführt.

Das Institut sieht auf Grund der Ergebnisse großes Potenzial und forscht mit Partnern aus der Logistik- oder Automotive-Branche an speziellen Photovoltaik-Modulen für den Einsatz in Nutzfahrzeugen. Diese sollen auf den Dachflächen angebracht werden und Strom für den Fahrzeugantrieb oder die Kühlung von Waren liefern.

Sensoren auf Kühlaufliegern messen Einstrahlungsdaten während der Fahrt

Im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsstudie hat das Fraunhofer ISE 40t-Kühlauflieger mit Einstrahlungssensoren versehen. Auf deren handelsüblichen Routen in den USA und Europa wurden dafür ein halbes Jahr lang reale Einstrahlungsdaten gemessen und ausgewertet.

Ergebnis: Der Einsatz von Photovoltaik im Nutzfahrzeugverkehr könnte dazu beitragen, den Dieselverbrauch zu reduzieren, Kosten zu sparen, die CO2-Ausstöße im Nutzfahrzeugverkehr zu senken und so die Umwelt- und Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. „Mit der Entwicklung einer solaraktiven Fahrzeughülle wollen wir die Photovoltaik-Technologie für den Straßengüterverkehr verfügbar machen und dazu beitragen, Logistikkosten zu reduzieren“, erklärt Matthieu Ebert, Teamleiter am Fraunhofer ISE.

„Wir gehen auf Grund unserer Berechnungen davon aus, dass z. B. ein 40t-Kühlauflieger mit einer Dachfläche von 36 m² mit PV-Modulen ausgestattet (Nennleistung von 6 kW) bis zu 1900 l Diesel einsparen kann“, so Ebert. 

Studie wird auf der EU-PVSEC 2017 vorgestellt

Wichtige Erkenntnis der Studie, die auf der European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition EU-PVSEC 2017 und der 8. Fachkonferenz „Lkw und Fuhrpark“ vorgestellt wird, ist, dass die Dieselersparnis und somit die Rentabilität stark vom Nutzungsgebiet und dem Nutzungsszenario der Fahrzeuge abhängt. Mit den aus der Messkampagne gewonnenen Erkenntnissen können Ebert und sein Team künftig Logistikunternehmen bei der Fragestellung beraten, ob sich der Einsatz von Photovoltaik für sie lohnt und welche Technologie am besten für sie geeignet ist.

Individuelles Design für fahrzeugintegriertes Solarmdul

Die zu entwickelnden fahrzeugintegrierten PV-Module müssen möglichst leicht und zugleich effizient sein. Außerdem ist ein spezielles Design erforderlich, um die Module auf dem Fahrzeugdach anzubringen und dabei die maximale Höhe nach Straßenverkehrsordnung (STVO) einzuhalten. Sie müssen sehr kompakt im Aufbau sein und dynamisch-mechanischen Belastungen, z. B. Vibrationen durch Fahrt, widerstehen.

Das Projekt wurde mit Mitteln des Fraunhofer Zayed Progamm gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer CSE in Boston durchgeführt. 

05.04.2017 | Quelle: Fraunhofer ISE | emobilserver.de © Heindl Server GmbH

 

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