Das plant der Chef von StreetScooter

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Der Geschäftsführer von StreetScooter, Professor Dr. Achim Kampker, verrät im Interview mit drt eMobilServer-Redaktion seine persönliche Vision zur Mobilität der Zukunft und wohin sich die Produktfamilie StreetScooter entwickelt.

"Wir haben gezeigt: Es geht doch."

Herr Professor Dr. Kampker, was verstehen Sie persönlich unter Zukunftsmobilität?

Prof. Dr. Kampker: Menschen und auch Güter werden global immer mobiler, gleichzeitig müssen wir klima- und ressourcenschonend handeln. Besonders in urbanen Gebieten haben wir intensive Herausforderungen wie Schadstoffbelastungen, Staus, Unfälle und Lärm. Unsere Innovationsthemen sind deshalb neben dem autonomen Fahren die Digitalisierung und die Vernetzung des Straßenverkehrs. Und natürlich die Umstellung auf Elektromobilität, denn diese eröffnet uns Optionen für eine nachhaltige, wirtschaftliche und attraktive Mobilität der Zukunft. Vor allem beim Thema Nachhaltigkeit wünsche ich mir, dass dies schneller umgesetzt wird. Ich habe vier Kinder – und denen möchte ich später sagen können, dass ich zumindest alles versucht habe, damit sie und auch ihre Kinder noch ein gutes Leben auf der Erde führen können.

Mit welchem Ansatz sind Sie an das Projekt StreetScooter herangegangen?

Prof. Dr. Kampker: Die Philosophie, die Ingenieure antreibt, ist oft das klassische „Höher, Schneller, Weiter“. Wir stellen uns vielleicht zu selten die Frage, was die von uns erdachten Technologien bewirken, ob sie den Menschen dienen. Bei StreetScooter haben wir deshalb vieles neu und anders gedacht. In der Automobilindustrie gibt es in der Regel das Modell des Weltautos: Ein Fahrzeug, das hoch arbeitsteilig in Niedriglohnländern produziert wird und in jeden Markt der Welt verkauft werden kann – von Sibirien bis zur Sahara. Wir wollten in der Hälfte der sonst üblichen Entwicklungszeit, mit deutlich geringeren Investitionskosten, einen elektrisch betriebenen Transporter auf die Straße bringen, der in Deutschland international wettbewerbsfähig hergestellt werden kann. Viele haben uns damals gesagt, dass das nicht geht. Wir haben gezeigt: Es geht doch.


Die sogenannte "Sitzkiste"

Auf der IAA Nutzfahrzeuge präsentierten Sie kürzlich zwei neue Serienmodelle. Wohin entwickelt sich die StreetScooter-Familie?

Prof. Dr. Kampker: Mit dem WORK XL und dem WORK L Cool setzen wir konsequent unsere Produktphilosophie um: Wir sehen unseren StreetScooter als Werkzeug, das die Prozesse unserer Kunden in unterschiedlichen Branchen verbessert. Der WORK XL hat – gegenüber den Modellen WORK und WORK L – ein nochmals deutlich gesteigertes Ladevolumen. Ebenso der zukünftig in Serie gehende WORK L Cool. Unsere Modellpalette auf der IAA zeigte beispielhaft die Einsatzmöglichkeiten: als Kühltransporter, als Kommunenfahrzeug oder als Wartungs- und Monteursausbau.

Wie findet man die Bedürfnisse der unterschiedlichen Branchen heraus?

Prof. Dr. Kampker: Dazu führten wir viele Gespräche, um herauszufinden, wie deren logistische Prozesse ablaufen und wie sich diese durch unser Werkzeug weiter optimieren lassen. Entscheidend war, die Anwender früh in den Entwicklungsprozess einzubinden. Und zwar nicht nur durch intensive Befragungen, sondern auch durch Ausprobieren. So konnten zukünftige Nutzer das Aus- und Einsteigen an einem Modell mit Hilfe der sogenannten Sitzkiste testen. Damit lassen sich unterschiedliche Sitzhöhen simulieren und die ergonomisch beste Position finden. Die Anregungen haben wir aufgenommen und bei der Konstruktion berücksichtigt.

Was ist als Nächstes geplant?

Prof. Dr. Kampker: Wir entwickeln ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle und arbeiten auch intensiv am Thema autonomes Fahren. Welche konkreten Lösungen dabei als nächstes anstehen, entscheiden letztendlich unsere Kunden. (khof)

 

Quelle: StreetScooter

 

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