Starling Jet von Samad Aerospace: Hybridflugzeug mit VTOL-Technik

Das britische Technologie-Start Up Samad Aerospace hat in Singapur den Starling Jet mit Hybridantrieb vorgestellt. Damit wollen sie die Luftfahrt neu erfinden. Die Entwickler aus Bedfordshire haben aber noch weitere Entwicklungen in petto.

Starling Jet mit VTOL Technik

Auf der Singapore Airshow 2018 am 6. Februar stellten die Entwickler den VTOL Starling Jet (Vertical Take off and Landing) mit Hybridantrieb vor. Bis zu zehn Passagiere können darin Platz finden. Je nach Beladungsgewicht sollen bis zu 2.400 Kilometer Reichweite möglich sein. "Das Abheben und Landen ist dank der VTOL Technik auf einer vergleichsweise kleinen Fläche möglich", betont das Start Up. Der Starling Jet benötige die Fläche eines Helipads für das Take off und die Landung. Bis zu 2,5 Stunden Zeitersparnis pro Flug seien im Vergleich zu einer herkömmlichen Flugreise möglich, weil sich die Passagiere den Weg zum Flughafen, die Sicherheitskontrollen und die Gepäckaufgabe sparen könnten.

"Umweltfreundlich, sicher, luxuriös, zeitsparend"

Die Leistungselektronik und die Batterietechnologie des Starling Jet können auch bei sehr niedrigen Temperaturen in über 9.000 Meter Höhe betrieben werden. Das Start Up nutzt nach eigenen Angaben die aktuellen Entwicklungen in der Batterie- und Leistungselektronik sowie der Gasturbinentriebmotoren, um die Batterien während des Fluges aufzuladen. "Wir wollen ein Transportmittel entwickeln, was sicherer als ein Auto, umweltfreundlich wie ein Elektrofahrzeug, luxuriös wie ein Privatjet und weniger zeitraubend als eine Flugzeug- oder Zugreise ist", so Samad Aerospace. Wer sich als Pilot ans Steuer des Starling Jet setzen will, braucht weniger als 20 Stunden Training.

 

 Samad-Chef Seyed Mohseni im Interview auf der Singapore Airshow 2018

e-Starling: Der kleine vollelektrische Bruder

Die kleinere Version des Starling Jet ist der e-Starling. Dieser wird nur mit Elektromotoren betrieben und bietet bis zu 7 Personen Platz. Aufgrund des Verzichts von unterstützenden Dieselmotoren schneidet der e-Starling in Sachen Reichweite etwas schlechter ab als der Hybrid Starling Jet, bringt es aber immerhin noch auf gut 640 Kilometer. Das Potenzial für den e-Starling und den Starling Jet sieht Samad Aerospace vor allem für vielreisende Geschäftsleute und Inlandsflüge, während der UAV Starling als Drohnenkonstrukt für den Gütertransport und humanitäre Einsätze konzipiert ist.

Der sogenannte vollelektrische UAV Starling soll 2019 zuerst auf den Markt kommen, gefolgt vom ebenfalls rein elektrisch betriebenen e-Starling in 2022 und dem Starling Jet mit Hybrid-Antrieb in 2024. Das Gründerteam von Samad Aerospace gibt sich zuversichtlich, dass ihre Flugzeuge nach dem Release mehr als genug Abnehmer finden werden: "Unsere Produkte geben den Kunden das Wertvollste zurück, was sie haben: Zeit. Wir werden die Art des Lufttransportes neu definieren." (aho)