Rekorde in der Luftfahrt haben früher für weltweite Schlagzeilen gesorgt. Der erste Menschenflug, der erste Motorflug oder die erste Mondlandung sind heute noch im Gedächtnis. Auch Charles Lindbergh, der 1927 als erster Mensch den Alleinflug über den Atlantik gewagt hat, ist jedem geläufig, den das Thema Luftfahrt begeistert.
Mit dem Elektroflug gibt es jetzt in der Luftfahrt wieder eine richtige Herausforderung. Wenn dem E-Auto der sprichwörtliche Saft ausgeht, ist das ärgerlich. Wenn dies beim Elektroflugzeug passiert, dann ist das gefährlich. Trotzdem steht der Elektroflug möglicherweise vor dem Durchbruch. Nahezu jeder Flugzeughersteller befasst sich mit dem Thema. Einige Hersteller wollen in Kürze marktreife Flugzeuge mit Elektroantrieb auf den Markt bringen.
Auf der AERO in Friedrichshafen (1. bis 4. April 2020) sind entsprechende Prototypen seit einigen Jahren im Rahmen der e-flight expo ausgestellt. Nun sollen die Flugzeuge bei der ersten Lindbergh e-flight Rallye am 30. und 31. März 2020 zeigen, was sie können. "Der Name Lindbergh steht in diesem Fall nicht nur symbolisch für den Pioniergedanken der Rallye, sondern auch für die Zusammenarbeit der AERO Friedrichshafen mit der Lindbergh Foundation, die sich zum Ziel gesetzt hat, das nachhaltige Fliegen mit Batteriestrom serienfähig zu machen", stellt AERO-Bereichsleiter Roland Bosch fest.
Zwei Tage vor dem Messebeginn der AERO 2020 starten erstmals Elektroflugzeuge zu einer spektakulären Rallye, die an die erfolgreichen UL-Rallyes Mitte der achtziger Jahre anknüpft, die den Ultraleichtflugzeugen seinerzeit zum Durchbruch verholfen haben. Wie damals die ersten Ultraleichtflugzeuge, sollen heute die ersten Elektroflugzeuge beweisen, dass sie bereits perfekt funktionieren.
Die Flugroute führt entlang des Bodensees, vorbei an Burgen, Schlössern und Kirchen bis zur ersten Zwischenlandung am Regio Airport Mengen, der kürzlich den Zuschlag des Landes Baden-Württemberg für die Errichtung einer Testplattform Elektroflug/Autonomes Fliegen erhalten hat. Entsprechende Wendepunkte auf der Strecke müssen fotografisch dokumentiert und nach der Landung als Files vom Punktrichter gesichtet werden. In Mengen können die Flugzeugbatterien bei Bedarf geladen oder getauscht werden. Nach dem Tanken geht es zum zweiten Landeplatz auf den Segelflugplatz Bad Waldsee-Reute, wo der erste Wettbewerbstag endet.
Am zweiten Wettbewerbstag wird eine kürzere Strecke ohne Zwischenlandung beflogen. Ziel ist der Flughafen Friedrichshafen. Die Ankunft ist so terminiert, dass die ersten Flugzeuge gegen 11 Uhr pünktlich zur Pressekonferenz der AERO eintreffen. Nach der Landung wird der tatsächliche Energieverbrauch der Flugzeuge durch Nachladen oder Nachtanken direkt vermessen und der Auswertung zugefügt.
Die Prämierung erfolgt in den jeweiligen Klassen: Trikes, Dreiachser und Hybridflugzeuge. Ein Fernsehbegleitteam spielt täglich an den Messetagen die filmischen Eindrücke der ersten Lindbergh e-flight Rallye auf einer Großleinwand ein. Hersteller der Elektroflugzeuge stellen sich Besucheranfragen und unterstreichen damit die Bedeutung dieser ersten weltweiten Rallye für Elektroflugzeuge, deren Umfang Jahr für Jahr gesteigert werden soll.
Weitere Informationen, das Anmeldeformular und die Wettbewerbsbedingungen können direkt über die Website der AERO als PDFs abgerufen werden. Teilnahmeberechtigt sind Serienflugzeuge und Prototypen der Aussteller. Spätester Nennschluss ist der 31. Januar 2020.
Die AERO findet von Mittwoch, 1. April bis Samstag, 4. April 2020 in Friedrichshafen am Bodensee statt und ist von Mittwoch bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Quelle: Messe Friedrichshafen