Auch auf dem Wasser hält die Elektromobilität Einzug.

"Auf Freizeitbooten sind E-Antriebe im Grunde ein alter Hut", ist auf der Website der Messe "Boot", die bis 27. Januar in Düsseldorf stattfindet, zu lesen. Vielmehr hätten wir es derzeit mit der "Wiederentdeckung des Bekannten" zu tun. Dennoch: "Elektro" sei "im Kommen". Wer sich allerdings auf der Website der Messe informiert, wird zumindest nicht mit der Nase auf das Thema gestoßen, und einen Besucherschwerpunkt dazu gibt es nicht.

"Zukunftstechnologie E-Mobilität"

Dem interessierten potenziellen Elektroboot- oder Elektroantriebkäufer, der sich auf der Website der Messe "Boot" im Besucherbereich umschaut, erschließt sich das Thema wohl eher nicht auf den ersten Blick. Einen entsprechenden Themenschwerpunkt zumindest sucht er vergebens, wird vielmehr unter anderem mit der "Superyacht Show", "Motorbooten" einem "Sailing Center" gelockt. Nur wenn er sich, ohne sich davon ablenken zu lassen, gezielt weiter durchklickt, gelangt er möglicherweise schließlich über die Menüpunkte "Boot" 2019 und "Innovationen und Trends" zum Beitrag "Zukunftstechnologie E-Mobilität", in dem die diesjährigen Elektromobilität-Trends und Aussteller in diesem Bereich benannt werden.

Auf die Fragen der eMobilServer-Redaktion, "warum die Elektromobilität dieses Jahr offenbar noch kein relevantes Thema ist und ob es das in Zukunft werden könnte", verweist die Messe auf eben jenen Beitrag. Darüber hinaus gebe es auf der Boot "eine Vielzahl an Anbietern zum Thema E-Mobilität", erklärt eine Pressesprecherin.

Für die der geneigte Besucher jedoch durchaus gewisse Wegstrecken von Halle zu Halle und von Gebäude zu Gebäude nicht scheuen darf, da die Stände nicht nebeneinander stehen. So nennt die Pressesprecherin als Beispiele für Aussteller aus dem Bereich der Elektromobilität die Hersteller X-Shore aus Schweden in der Halle 4 an Stand D07 und Greenline aus Slowenien in der Halle 17 an Stand A42.

"Alter Hut"

Grundsätzlich ist jedoch laut den Messeveranstaltern "Elektro im Kommen". Auch wenn man sich vergegenwärtigen müsse, "dass wir es hier mit einer Technologie zu tun haben, die es schon lange gibt - so lange, im Grunde, wie auch schon die Dieselmotoren." E-Antriebe für Freizeitboote seien  "im Grunde ein alter Hut". Und weiter: "Wir haben es hier also nicht wirklich mit einer ganz `neuartigen` Technologie zu tun, eher ist es die Wiederentdeckung des Bekannten angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen."

Im Bootsbau war demnach schon 1903 ein russischer Tanker mit dieselelektrischem Hybridantrieb ausgestattet. Und die Werft Frauscher Boats stellte schon 1955 elektrische Motorboote her.

Und doch: Die Messeveranstalter schreiben, dass man auf der Boot "das sichere Gefühl nicht los wird, dass ein Umbruch stattfindet. Oder zumindest beginnt. Mehr und mehr Boote werden mit elektrischen Antrieben ausgerüstet, die enorm schnell weiterentwickelt werden und immer alltagstauglicher werden. E-Mobilität ist auch auf dem Wasser im Kommen."

Trends und einige Aussteller

E-Antriebe werden demnach immer effektiver, sie liefern mehr Power und verfügen dabei auch über immer größere Reichweiten. Auch Solartechnik, die E-Antriebe ergänzt, nennen die Messeveranstalter. Auf dieser Website sind die Aussteller im Segment Elektroboote & Motoren auf der Boot Düsseldorf aufgelistet.

Interessant ebenfalls: Beim "Bootsbau Oscar", der im Rahmen der Veranstaltung dieses Jahr zum sechzehnten Mal verliehen wurde, gewann in der Kategorie "Special Yachts" das Boot "Lite XP". Die 150 Kilogramm leichte Sandwich-Konstruktion aus Frankreich ist mit einem brennstofffreiem Hybridantrieb ausgestattet.

Und nicht zuletzt: Gemäß einer ots-Meldung auf Wallstreet-Online vom 23.01.2019 kooperiert die "Boot" ab fort mit der Messe für Energiespeicher "Energy Storage Europe", auf der sich unter anderem Hersteller elektrischer und hybrider Antriebe präsentieren. Die Veranstalter der Boot und der Energy Storage Europe wollen demnach "gemeinsame
Aktivitäten starten, um den maritimen Klimaschutz durch umwelt- und klimaschonende Antriebe und eine energieeffiziente Produktion voranzubringen". (khof)

Quelle: Boot 2019, ots auf www.wallstreet-online.de

 

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