E-Mini von BMW soll auch in China durchstarten (© BMW Group)

Am vergangenen Freitag verkündete BMW, dass die elektrische Variante des Mini auch in China gebaut werden soll. Damit will BMW wie viele andere Autohersteller seine Präsenz auf dem wichtigsten Markt für Elektrofahrzeuge weiter ausbauen. Doch es gibt noch mehr Gründe für den neuen Standort.

Der E-Mini kommt nach China

In einer Absichtserklärung ("Letter of intent") mit dem chinesischen Autohersteller Great Wall Motor kündigten die Münchner an, die E-Mini Produktion nun auch nach China zu bringen. Der elektrifizerte Flitzer soll 2019 aber zuerst im englischen Stammwerk in Oxford vom Band laufen. Wo genau das chinesische Werk entstehen soll und wie viel Geld BMW in seinen neuen Produktionsstandort investieren will, ist noch offen. Details dazu werden die Kooperationspartner in einem Joint-Venture-Vertrag festlegen.

Great Wall als starker Partner

Mit der Baoding Great Wall Automobile Holding hat sich BMW einen Autohersteller mit vielversprechenden Wachstumsaussichten an seine Seite geholt. Das seit 1984 gegründete Unternehmen betreibt in Ungarn seit 2012 ein Montagewerk, in dem zukünftig 50.000 Fahrzeuge gebaut werden sollen. Great Wall produziert vor allem SUVs, Kleinwagen und Pickups. Unabhängig davon wolle man aber die "höchst erfolgreiche" bestehende Zusammenarbeit mit Brilliance China Auto weiter ausbauen, so BMW. Das BMW Brilliance Automotive (BBA) Joint Venture betreibt ein Motorenwerk mit integrierter Batteriefabrik in Shenyang, China. 

 

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Die Produktion für den E-Mini soll 2019 in Oxford starten (© BMW Group)

Der neue Produktionsstandort für den E-Mini hat mehrere Gründe

Dass BMW seinen zweiten Produktionsstandort für den E-Mini ausgerechnet in China aufbauen will, dürfte kaum verwundern. Das Land gilt als Vorreiter in Sachen Elektromobilität und hat sich als wichtigster Markt für eMobility-Produkte etabliert. Auch die von der chinesischen Regierung angekündigte E-Auto-Quote ab 2019 dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben, dass nicht nur BMW den Schulterschluss mit chinesischen Autokonzernen sucht, um das Absatzpotenzial zu pushen. "2017 war China der viertgrößte Markt für den Mini. Etwa 35.000 Stück wurden dort verkauft. Das Potenzial ist also groß", bestätigt BMW in einer Stellungnahme.  Zu guter Letzt dürfte der drohende Brexit und die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen eine Rolle bei der Entscheidung in München gespielt haben.

Schon 2008 stattete BMW probeweise Mini-Fahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb aus. Daraus ging allerdings dann der BMW i3 hervor. Erst 2017 stellte BMW auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt im vergangenen Jahr das Konzept des Mini Electric vor. Der E-Mini soll mit einem 33 kWh großen Lithium-Ionen-Akku und 300 Kilometern Reichweite bei seinen künftigen Käufern punkten. (aho)

 

Quelle: BMW Group