Die Megatrends in der Automobilindustrie stellen Materialien vor neue Herausforderungen, bieten gleichzeitig aber auch Chancen. Elektromobilität und autonomes Fahren werden das Automobil grundlegend verändern und etablierte Fahrzeugkonzepte auf den Prüfstand stellen. Automobiltrends wie reduzierte Emissionen, Elektrifizierung und automatisiertes Fahren werden nur mit ständiger Innovation Realität. Moderne Fahrzeuge basieren bereits heute stark auf Materiallösungen aus der chemischen Industrie. Die Chemie wird jedoch in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, da sie wesentlich zur Lösung der künftigen Mobilitätsherausforderungen beitragen wird.
Sicherheit geht vor – flammgeschützte Kunststoffe der BASF
Ein entscheidender Erfolgsfaktor der Elektromobilität wird sein, wie schnell Leistungsfähigkeit, Gewicht, Sicherheit und vor allem die Effektivität des elektrischen Antriebsstrangs optimiert werden können. Um Einsparungen bei Gewicht und Bauraum rund um die Hochvoltkomponenten zu ermöglichen, sind flammgeschützte Kunststoffe unersetzlich. Spezielle Polyamid (PA)- und Polybutylenterephthalat (PBT)-Typen der BASF können als halogenfrei
flammgeschützte Werkstoffe eingesetzt werden, um fahrzeuginterne und -externe Hochvoltkomponenten mit passgenauen Eigenschaften auszustatten. Diese technischen Kunststoffe erfüllen höchste Anforderungen an Flammschutz, Farbstabilität, Mechanik und elektrische Isolierung. Gleichzeitig tragen diese Materialien durch die intrinsischen Isolationseigenschaften zur Sicherheit im Fahrzeug bei. Für zuverlässige Mikroelektronik in Steuergeräten und Sensoren steht ein Portfolio verschiedener Polyamid-6- und -66-Typen zur Verfügung, die dabei helfen, Schäden durch Elektrokorrosion an den Schaltkreisen zu vermeiden. Die verschiedenen Ultramid® EQ-Typen (EQ = Electronic Quality), die BASF seit Jahren vermarktet, sind extrem rein und enthalten kaum elektrisch aktive oder korrosionsfördernde Inhaltsstoffe wie Halogenide. Zudem bietet das Material eine gute Wärmealterungsbeständigkeit.
Der heutige elektrische Antrieb stellt sich bis jetzt noch weitestgehend als Metalldomäne dar. Hersteller von Elektromotoren und Leistungselektronikkomponenten nutzen bislang Gehäuse aus Stahlbauweise oder Aluminiumdruckguss. Da viele Komponenten mittlerweile aktiv gekühlt werden und damit die Wärmeabfuhr nicht mehr über das Gehäuse gewährleistet werden muss, bieten sich unter dem Aspekt des Leichtbaus Kunststofflösungen an, wie den flammgeschützten Ultramid®-Typen A3U42G6 und B3U50G6. Gehäuse, die elektrische Hochvoltkomponenten beinhalten, müssen elektrisch abgeschirmt sein, um eine Beeinträchtigung des Umfelds zu vermeiden. Das Beschichten von Kunststoffgehäuseteilen mit Metallen ist ein Lösungsweg, den BASF verfolgt. Mit dem Beschichten wird eine gute Abschirmung des elektromagnetischen Feldes erreicht. Zudem bieten technische Kunststoffe den Vorteil zur Funktionsintegration im Bauteil. In prototypischen Vorserienprojekten mit Kunden konnte bereits gezeigt werden, dass Kunststoffgehäuse, die mittels dieses Verfahrens hergestellt wurden, leichter und wirtschaftlicher sind als vergleichbare Aluminiumdruckgussgehäuse.
Autonom unterwegs – Sensor sei Dank
Neben der Elektromobilität wird das hoch automatisierte Fahren das Fahrzeug von morgen entscheidend verändern. Im selbstfahrenden Automobil wird sich der Innenraum als erweitertes Wohnzimmer darstellen. Die Sensoranzahl wird signifikant steigen und dem Fahrer viele Aufgaben abnehmen. Bereits heute liefert
BASF mit dem einzigartigen Portfolio für hydrolysestabile PBT-Typen einen entscheidenden Beitrag zu einer Vielzahl von sensiblen elektronischen Sensortechnologien.
Mit steigendem Automatisierungsgrad werden jedoch auch eine Vielzahl von neuen Sensoren, wie Radar-, Lidar-, IR- und Ultraschallsensoren Einzug in das Fahrzeug halten. Sie unterstützen nicht nur als Fahrspurassistent, sondern auch als Kollisionswarner, Abstandsregler oder bei der Notbremsfunktion, einer Grundvoraussetzung, um in Zukunft die komplette automatische Steuerung des Automobils zu ermöglichen. Die großserientechnische Umsetzbarkeit wird nur über Kunststoffe gewährleistet werden können. BASF bietet radar-optimierte Kunststoffe hinsichtlich Radartransmission und Absorption an, die die Genauigkeit der Radarsensoren erhöhen und damit bei hoher Wirtschaftlichkeit zur verbesserten Funktionalität des automatisierten Fahrzeugs beitragen.
Quelle: BASF