Menschen schauen auf ihre Smartphones

Dem ADAC zufolge existiert derzeit keine Mobilitäts-App, die die Angebote einzelner Regionen tatsächlich bündelt. Wunsch und Wirklichkeit liegen demnach "gewaltig auseinander".

Push-Meldungen und Echtzeitdaten oft vorhanden

Es ist eine Stichprobe gewesen, die der ADAC durchgeführt hat: 32 Mobilitäts-Apps hat der Allgemeine Deutsche Automobil-Club unter die Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass es an einer Lösung fehlt, die übergreifendes Auffinden, Buchen und Bezahlen aller verfügbaren Mobilitätsangebote einzelner Regionen möglich macht.

Wer mit verschiedenen Verkehrsmitteln unterwegs ist, muss demnach häufig mehrere Mobilitäts-Apps nutzen. Defizite zeigten sich vor allem bei der Vielfalt eingebundener Verkehrssysteme wie Bahn, ÖPNV, Taxi oder Sharing-Angebote. Auch eine Buchung über die App ist vielfach nicht oder nur für einen Teil der Verkehrsmittel möglich. Häufig erfordert die Buchung das Downloaden einer weiteren App etwa für Sharing-Dienste oder Taxis. Auch für das Bezahlen wird man häufig auf Drittanbieter weitergeleitet. Push-Meldungen, also Mitteilungen über Störungen, sowie Echtzeitdaten können dagegen viele Plattformen aufweisen. Live-Karten, auf denen die Anfahrt des Verkehrsmittels verfolgt werden kann, sucht man jedoch in der Regel vergeblich.

Darüber hinaus gibt es auch Nachholbedarf mit Blick auf die rechtlichen Anforderungen: Allgemeine Geschäftsbedingungen, Nutzungsbedingungen und Datenschutzinformationen entsprechen diesen häufig nicht. Grundsätzlich vorhanden sind sie aber in der Regel.

Unter dem Strich sei festzuhalten, "dass die vielen einzelnen Anbieter und Angebote kaum miteinander vernetzt sind". Und weiter: "Vom erklärten Ziel einer 'digitalen Vernetzung der Mobilität' – wie es Bundesregierung und Europäische Union formulieren – ist Deutschland entsprechend weit entfernt." (khof)

Quelle: ADAC