Stefan Juraschek, Leiter Entwicklung Electric-Powertrain bei der BMW Group

Haben deutsche Autobauer, BMW eingeschlossen, die Elektromobilität verschlafen? Der Konzern beziehungsweise Stefan Juraschek, Leiter Entwicklung Electric-Powertrain bei BMW, verneint das entschieden. Vielmehr kündigt er weitere neue Modelle an und erklärt, wie die BMW Group außerdem für die Zukunft der Elektromobilität gerüstet ist.

Modelle heute

2018 wird BMW rund 150.000 elektrifizierte Fahrzeuge, Plug-In-Hybride und batterieelektrische, verkaufen. Das sind in etwa 50 Prozent mehr als 2017. Der Hersteller, der selbst sagt, dass er derjenige mit dem "breitesten Angebot" an elektrifizierten Autos ist, hat derzeit zehn entsprechende Modelle, den Mini Cooper S E Countryman ALL4 eingeschlossen, im Angebot. Daneben werden die E-Fahrzeuge BMW i3, BMW i3 S, BMW i8 Coupé, BMW i8 Roadster, BMW 740e, BMW 740Le, BMW 530e, BMW 225xe ActiveTourer und BMW X1 xDrive25Le verkauft.

Ausblick bis 2025

Für das kommende Jahr sind zwei weitere Plug-In-Hybride, je eine Variante der 3er-Limousine und des BMW X5, angekündigt. Bis 2025 soll das Angebot auf mindestens 25 elektrifizierte Modelle ansteigen, davon mindestens 13 Plug-In-Hybride.

So soll beispielsweise 2020 die derzeit bei der BMW Group in der Entwicklung befindliche fünfte Generation der Elektroantriebe im BMW iX3 verbaut werden. Vorteil dieser im modularen Baukastenprinzip konstruierten Antriebe sei, "dass die E-Maschine zusammen mit Getriebe und Leistungselektronik eine neue, hochintegrierte E-Antriebskomponente bildet. Diese sehr kompakte Einheit beansprucht deutlich weniger Platz als die drei einzelnen Komponenten der Vorgängergenerationen", erklärt Stefan Juraschek, Leiter Entwicklung Electric-Powertrain.

Flexibler Mix von Elektronern, Plug-In-Hybriden und Verbrennern möglich

Daneben erlaube die Skalierbarkeit sowohl dieser als auch neuer, leistungsfähigerer Batterien den Einsatz in der jeweils gewünschten Fahrzeugarchitektur. "Künftig können wir kurzfristig entscheiden, welche Modelle in welchem Mix wir mit einem voll elektrischen Antrieb, Plug-In-Hybrid oder einem hocheffizienten Verbrennungsmotor ausstatten. So können wir jedes Modell je nach Marktnachfrage auch teil- oder vollelektrifizieren", so Juraschek.

Die Versorgung mit den notwendigen Batteriezellen sieht er über langfristige Verträge gesichert. Gleichzeitig versucht BMW, den Anteil der notwendigen kritischen Rohstoffe, wie Kobalt, durch Inhouse-Kompetenzen im Batteriezellen-Bereich zu reduzieren. Der Aufbau von Batteriezellen-Prototypen - eine eigene Fertigung ist nicht geplant - erlaubt darüber hinaus die Analyse des Produktionsprozesses und passgenaue Vorgaben an die Lieferanten. Zusätzlich soll der E-Antriebsstrang der fünften Generation ohne seltene Erden auskommen.

Batterien weiter verwenden

Gebrauchte Batterien können zudem als stationäre Stromspeicher verwendet werden. "Im Kontext der Energiewende wird der Einsatz stationärer Stromspeicher enorm an Bedeutung gewinnen", so Juraschek. Eine solche Netzstabilisierung durch den Einsatz gebrauchter Batterien aus BMW i3- und Mini-E-Prototypen wurde bereits in Entwicklungskooperationen zum Beispiel mit Vattenfall und Bosch oder NextTera umgesetzt. Eine Speicherfarm im BMW Group Werk Leipzig mit 700 BMW-i3-Batterien beispielsweise ermöglicht es, diese nach dem Einsatz im Fahrzeug in einem zweiten Lebenszyklus "profitabel", so Juraschek, zu nutzen. (khof)

Quelle: BMW

 

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