In einer abgelegen Militärbasis an der russischen Grenze experimentiert ein norwegisches Bataillon mit einer neuen Art der Grenzüberwachung: die Soldaten sind seit kurzem auch auf E-Bikes unterwegs.
Die Militärstation Garnisonen i Sør-Varanger befindet im rauen Nordosten Norwegens. Die dort stationierten Soldaten patrouillieren entlang der 196 Kilometer langen norwegisch-russischen Grenze. Bis jetzt wurden dafür ausschließlich sechsrädrige Allradfahrzeuge und im Winter Schneemobile eingesetzt.
Leise E-Bikes statt laute Militärfahrzeuge
Dass die Soldaten ihren Dienst seit kurzem auch auf E-Bikes verrichten, hat laut Garnisonskommandeur Jørn Qviller nicht nur umweltpolitische, sondern auch taktische Gründe. Besonders im Gegensatz zu den lauten, PS-starken Allradfahrzeugen erzeugen die E-Bikes eine kaum nennenswerte Geräuschkulisse. „Das Überraschungsmoment – sowohl bei Tieren als auch bei Menschen – ist daher sehr groß, wenn wir uns auf den E-Bikes nähern“, erklärt Qviller. Illegale Grenzüberschreitung könnten so besser identifiziert werden. Die E-Bikes würden zudem kaum Schaden oder Fahrspuren auf dem Boden hinterlassen.
Soldat des Grenzbataillons Garnisonen i Sør-Varanger auf einem E-Bike © Thomas Nielsen / The Barent Observer
"Eine Möglichkeit von vielen"
„Wir testen jetzt weiter, wie sich die E-Bikes in unserem Grenzschutz-Konzept bewähren“, so der Kommandeur weiter. Er glaube zwar nicht, dass die Elektro-Räder die bestehende Fahrzeugflotte ersetzen können, auch „wenn die bisherigen Erfahrungen positiv sind und die Vorteile im Einsatz signifikant sind.“ Dennoch könnten sie die bestehenden Armee-Fahrzeuge gut ergänzen. „Die E-Bikes werden in Zukunft eine Möglichkeit von vielen sein, die wir nutzen können“, bilanziert Jørn Qviller. (aho)
Quelle: The Barent Observer