Wer sich mit dem Ladevorgang für Elektroautos auseinandersetzt, trifft zwangsläufig auf die Begriffe Mennekes-Stecker, CHAdeMO oder CCS. Was diese Steckertypen im Einzelnen auszeichnet und an welchen Fahrzeugen sie bevorzugt zu finden, zeigt die folgende Übersicht:

 

Typ 2-Stecker: Der Europäische Standard

In Europa hat sich der Typ 2-Stecker (auch "Mennekes-Stecker" nach dem Hersteller genannt) inklusive CCS-Erweiterung als Standard etabliert - sowohl an den Fahrzeugen als auch an den Ladesäulen. Die Bezeichnung "Typ 2" leitet sich von der zugehörigen Norm IEC 62196-2 ab, die drei Steckertypen für die Wechselstrom-Ladung definiert. Typ 2 arbeitet dreiphasig mit AC und hat eine Ladeleistung bis zu 43 kW.

Typ 1-Stecker: Keine Dominanz in Europa

Bei dem Typ 1-Stecker handelt es sich um einen einphasigen Stecker, mit dem bis zu 7,4 kW (230V, 32A) Ladeleistung möglich ist. Er wird fahrzeugseitig vor allem von asiatischen und amerikanischen Herstellern verbaut und an europäischen Ladesäulen eher unüblich. Um hierzulande dennoch probemlos aufladen zu können, liefern die Hersteller ein Ladekabel mit, das sowohl einen Typ 1- als auch einen Typ 2-Anschluss aufweist. Der Typ 1-Stecker hat (im Gegensatz zum Typ 2-Stecker) standardmäßig keine Verriegelung auf der Fahrzeugseite und kann somit während der Ladevorgangs abgezogen/gestohlen werden.

Combined Charging System CCS: Der Europäische Standard

Der Combo-Stecker stellt eine Erweiterung des verbreiteten Typ 2-Steckers dar. Mithilfe zwei zusätzlicher Leistungskontakte kann der Fahrzeugakku sowohl in Gleich-als auch in Wechselstromnetzen schnell geladen werden- theoretisch bis zu 150 kW. Die Combo-Anschlüsse können auch vom sehr verbreiteten Typ 2-Stecker verwendet werden. Typ 2 und CCS wurden in der EU als Standardsteckverbindungen bei Ladeleistungen über 3,6 kW für Wechselstrom und über 22 kW für Gleichstrom festgelegt.

CHAdeMO: Besonders in Asien beliebt

Der in Japan entwickelte Standard-Stecker für die Schnellladung mit DC-Strom. Vor allem asiatische Hersteller wie Nissan, Mitsubishi, Subaru, Toyota und Kia setzen CHAdeMO ein. Auch Tesla-Fahrzeuge können über einen Adapter an CHAdeMO geladen werden. Ladesäulen mit CHAdeMO-Schnittstellen bieten in der Regel Ladeleistungen bis 50 kW, bis 2020 sollen 400 kW möglich sein. Etwa ein Drittel aller Schnellladesäulen weltweit verfügt über einen CHAdeMO-Anschluss.

Tesla Supercharger: Nur für Tesla-Kunden

Der US-amerikanische Autohersteller Tesla bietet seinen Kunden einen eigenen Stecker-und Ladestandard. Bei dem Stecker handelt es sich um eine modifizirte Version des Typ 2-Steckers. Damit ist eine Ladeleistung von bis zu 120 kW im DC-Stromnetz möglich. In Europa stehen aktuell 1.130 Supercharger-Stationen mit 8.496 Supercharger-Ladeplätzen zur Verfügung (Stand 1. Quartal 2018).

SchuKo-Stecker: Die Notlösung

Beim Schutzkontakt-Stecker handelt es sich um eine herkömmlichen Haushaltssteckdose. Er ist für eine maximale Stromstärke von 16 A im einphasigen 230 V -Stromnetz mit 3,7 kW ausgelegt. Für den alltäglichen Einsatz bzw. dauerhaften Gebrauch sollten jedoch aus Sicherheitsgründen lediglich 2,3 kW gezogen werden. Elektroautos sollten am SchuKo-Stecker nicht dauerhaft aufgeladen werden, da es sonst zu Überhitzungen und Kabelbränden kommen kann.

CEE-Stecker

Den sogenannten CEE-Stecker (CEE steht für Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment) gibt es in zwei Ausführungen:

Der blaue, dreipolige CEE-Stecker - auch als "Campingstecker" bekannt - ist für eine Dauerbelastung von 16 A im einphasigen 230 V -Stromnetz mit 3,7 kW ausgelegt. Als Steckervariante für Elektroautos ist der blaue CEE-Stecker unüblich. Privatleute nutzen zum Aufladen über ihre Wallbox meist leistungsfähigere Stecker wie Typ 2 oder CCS.

Der rote, fünfpolige CEE-Stecker ist für das dreiphasige 400 V-Stromnetz ausgelegt und als "Starkstrom-Steckdose" bekannt. Der kleine CEE-Stecker (CEE16) erlaubt Ladeleistungen bis zu 11 kW, der große Industriestecker Ladeleistungen bis zu 22 kW.

 

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