E-Ladesäule adhoc Tanken VDE

Der Elektronik-Technik-Verband VDE hat eine neue Studie zur Rentabilität von Bezahlsystemen an Ladetankstellen veröffentlicht. Die beliebten Online‐Bezahlsysteme sind demnach für Betreiber kostentechnisch besonders ungünstig.

Geringe Margen für die Betreiber

Wie rentabel sind die verschiedenen Bezahlsysteme von E-Ladestellen für die Betreiber? Und mit welchen Anreizen könnte der Ausbau von E-Ladestellen vorangetrieben? Diese Fragen hat der VDE jetzt in der Studie „Ad-hoc-Laden und spontanes Bezahlen: Wie sich punktuelles Aufladen umsetzen lässt“ untersucht. „Was zunächst banal klingt, birgt viel Sprengstoff in der Umsetzung“, erklärt der Studienautor Dr. Wolfgang Klebsch. „Während das Betanken eines Autos mit Verbrennungsmotor an einer Zapfsäule selten mehr als eine Minute dauert und der Bezahlbetrag meist über 20 Euro liegt, sind die Verhältnisse an einer Ladesäule für Elektroautos deutlich ungünstiger“, führt Klebsch weiter aus.

Das Aufladen an einem 11‐kW Ladepunkt würde beispielsweise, je nach Ladezustand der Batterie, ein bis zwei Stunden dauern. Und für den Betreiber kämen fünf bis maximal zehn Euro an Betrag raus. Die zu erwartenden Margen seien schlichtweg zu gering. Unter diesen Voraussetzungen sei keiner bereit, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Klebsch untersuchte deshalb im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, wie sich die Kosten für die angebotenen Bezahlsysteme in Grenzen halten lassen.

Online Bezahlsysteme unrentabel

Die Studie zeigt anhand einer Bewertungsmatrix geeignete Bezahlsysteme für das Ad-hoc-Laden. Sie fokussiert dabei auf Geschäftsmodelle für die klassische Ladeinfrastruktur (LIS)-Betreiber (Stromversorger, Stadtwerke, Roaming‐Provider), für LIS‐Quereinsteiger (Autobahnraststätten, Tankstellen, Parkhäuser) und für Händler und Dienstleister von Mehrwertdiensten (Supermärkte, Baumärkte, Hotels, Restaurants). Ein überraschendes Ergebnis der Studie ist, dass die auf der Betreiberseite anfallenden Kosten sehr breit gestreut sind.  Pauschal auf gängige Online‐Bezahlsysteme zu setzen - davon sei abzuraten, so das Studienfazit.

Denn angesichts der an Ladesäulen anfallenden geringen Bezahlbeträge und Margen erwiesen sich gerade die einschlägigen Online‐Bezahlsysteme via Smartphone oder Kreditkarten als besonders teuer. Demgegenüber stellt sich die konservative Prepaid‐Bezahlfunktion GiroGo auf EC‐Karten für diese Anwendung als eine für die Betreiber kostenmäßig sehr günstige Lösung dar, da hier Gebühren von nur 1 bis 4 Cent pro Transaktion anfallen würden. Der Studienautor räumt ein, dass "bei dieser Lösung muss der Nutzer mitspielen muss“. Von ihm werde erwartet, dass er seine Geldkarte regelmäßig mit Bargeld auflädt. Für den Autofahrer bedeutet das, die Bequemlichkeit ein Stück weit aufzugeben. Dafür wird das Laden billiger.

 

Quelle & Bildnachweis: VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.

 

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