Die werbende Ladesäule - Commercial Charger

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Die Ladesäulen verfügen über zwei AC-Lade­punkte mit 11 bzw. 22 kW Ladeleistung. Ist die Ladeleistung mit allen Elektrofahrzeugen kompatibel?

Die Ladeleistung ist nahezu mit allen Fahrzeugen kom­patibel bzw. kann die Leistungsaufnahme auch durch das Fahrzeug beschränkt sein. Die EGO ermöglicht ­Normalladen bis 22 kW. Dafür ist in Europa ein bestimm­ter Stecker vorgeschrieben.

Gemäß IEC 61851 setzen wir selbstver­ständlich den Mode 3 um, das heißt kabel­gebundenes Laden über Typ 2-Stecker. Ab diesem Jahr werden wir standardmäßig eine angeschlagene Typ 2-Ladekupplung verbauen. Es hat sich gezeigt, dass die Elektro­mobilisten das angeschlagene Kabel bevorzugen und ihres lieber im Fahrzeug lassen, insbesondere im Winter oder bei Regenwetter. Auf Kundenwunsch werden jederzeit auch alle anderen Varianten und Lösungen erhältlich sein.

Die Fahrzeugkompatibilität wird er­gänzend durch das Lastmanagement unterstützt, sodass bei installierter Lade­anschlussleistung von 11 und 22 kW diese zwischen den Ladepunkten (LP) verteilt wird. Sollte demnach ein Fahrzeug den 22 kW-LP besetzen und nicht die volle Leistung ausschöpfen, würde diese bei Bedarf auf den anderen LP übertragen werden.

Haben Sie sich bewusst gegen Ladesäulen mit DC-Ladeleistung (Gleichstrom) entschieden? Wel­che Vorteile bieten AC-Ladepunkte (Wechselstrom)?

Das DC-Laden haben wir von Anfang an ausgeschlossen. Es ging um eine kosten­günstige und wirtschaftliche Lösung, sowohl in der Ent­wicklung als auch in der Investition, was sicherlich bei AC der Fall ist.

Des Weiteren zielt das Konzept mit der Werbung ganz klar auf Aufstellorte mit hohem Publikumsver­kehr ab, welches nicht ausschließlich nur Lade­gäste ansprechen soll. Der Ausbau der DC-Ladesäulen wird zunächst ganz klar prä­feriert im Bereich der Schnelltrassen entlang von Autobahnen aus­gebaut – also deutlich ­weniger Frequenz. Super­charger an Autobahnen sind die einzig richtige Lösung, denn wer möchte schon auf dem Weg in den Urlaub mindestens ein- bis zweimal einen mehrstündigen Zwischenstopp auf der ­Autobahnraststätte einlegen?

DC-Laden an Standorten einzusetzen, wo sich die Kunden per se im Schnitt länger aufhalten, als die Zeit, die ein Ladevorhang bei DC benötigt, macht weniger Sinn. Folglich entscheidet sich die Wahl der richtigen ­Ladetechnologie nach Art und Umfang, wie der Stand­ort aus der Sicht der Kunden genutzt wird, sprich nach dem Kundenverhalten.

Gehen Kunden Einkaufen oder besuchen sie ein Museum, Schwimmbad oder einen Freizeitpark, ist die Verweildauer deutlich länger. Hier in DC zu investieren und dann den Ladepunkt durch das Parken zu blockie­ren, ist sicherlich aus beiden Perspektiven (Kunde-Betreiber) un­wirtschaftlich.

Hinzu kommt, dass die Stromnetze vielerorts (noch) nicht auf hohe Lasten ausgelegt sind. Die Anschluss­leistung vorzuhalten wäre sicherlich eine Alternative. Vorhalten vs. Nachrüsten ist sicherlich eine Frage der Mathematik und der persönlichen Risikobereitschaft, die ein Betreiber bereit ist einzugehen.

Beide Vorgehensweisen haben aus meiner Sicht ­Berechtigung, es ist schlichtweg eine individuelle, strate­gische Entscheidung basierend auf Prognosen und Wahrscheinlichkeiten. Somit liegen die geringeren Investitionskosten bei AC zunächst klar auf der Hand.

Die Batteriekapazität und -leistung wird sich in den nächsten Jahren weiter verbessern. Können die bestehenden Ladesäulen aufge­rüstet werden, um auch den Elektrofahrzeu­gen der Zukunft gerecht zu werden?

Geht man davon aus, dass sukzessive auch die Ladein­frastruktur stärker ausgebaut und verdichtet wird, so wird quasi überall und jederzeit geladen werden kön­nen. Das heißt überall, wo ich mit dem Fahrzeug parke, werde ich einfach einen „Schluck“ laden. Hinzu kommt, dass auch anderen Technologien, wie beispielsweise in­duktives oder Laternen-Laden, dies ermöglichen und unterstützen werden.

Sollten wir heute die EGO-Ladesäule in hohen Stückzahlen installieren, amortisieren sich diese auf­grund unseres innovativen Geschäftsmodells und in Ab­hängigkeit des Standorts in anderthalb bis maximal drei Jahren. Somit wäre das Asset abgeschrieben.

Im Vergleich zu anderen Säu­len, die reines Laden anbieten, kann ein Payback erst in fünf bis sechs Jahren er­reicht werden. Mit einem EGO-Geschäftsmodell wür­de bis dahin das Zwei- bis Dreifache der Anfangsinves­tition erzielt werden – bei gleichen Ladezyklen, ohne Förderung. Wie sinnvoll es ist, bei der Erstinstallation gleich Ladeleistung vorzuhalten, muss von Fall zu Fall geprüft werden, aber wir setzen darauf, dass der Kunde auf Wunsch die EGO auch auf AC-Schnellladen umrüsten lassen kann. Das bedeutet, wie bereits be­schrieben, dass schon heute sowohl am Standort vor allem aber im Produkt die Kapazitäten vorgehalten bzw. nach-/umrüstbar sein müssen.

Und es ist richtig, dass sich im Bereich der Fahr­zeugtechnologie sehr viel, und vor allem viel schnel­ler als wir denken, entwickeln wird. Denn die Elektro­fahrzeuge werden schlicht PCs auf Rädern sein, sodass vor allem smarte Geschäftsmodelle eine völlig neue Anwendung und ein Verhältnis zum Besitz und der Art der Fortbewegung mit sich bringen werden. Ich bin überzeugt, dass meine Kinder nie ein Fahrzeug be­sitzen werden. Wir sind schon in der Shared Economy an­gekommen und IoT hält längst Einzug in unseren Alltag. Das Konzept der EGO-Ladesäule soll dabei eine Vielzahl smarter ­Geschäftsmodelle unterstützen.

Ach ja, wer wird schon immer eine volle Batterie ­haben müssen, wenn man seinen Fahrzeugstrom in Zu­kunft handeln und verkaufen kann?

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